Ernst Krenek

Ernst Krenek, Komponist
Der Komponist Ernst Krenek, New York, 23. November 1937
Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek, Nachlass Eric Schaal, EB 2003/051, © Weidle-Verlag, Bonn

Ernst Krenek

Seriöse Musik existiert einfach nicht für die breite Öffentlichkeit, weil niemand sie ihr zu Bewußtsein bringt. (...) Von fünfzig Artikeln über Musik widmet die „Time“ vielleicht einen der ernsten Musik, und auch das nur auf ihre spezielle, unseriöse Art. Das macht nichts, aber es paßt auch ins allgemeine Bild. Wir sind auf jeden Fall Ausgestoßene.

Der Komponist Ernst Krenek in seinem Tagebuch am 23. August 1941

Geborenam 23. August 1900 in Wien, Österreich-Ungarn
Gestorbenam 22. Dezember 1991 in Palm Springs (CA), Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
ExilVereinigte Staaten von Amerika (USA)
BerufKomponist, Dirigent, Musiker

Ernst Krenek hatte bereits 1935 erwogen, Österreich zu verlassen, weil sein Bühnenwerk Karl V. aus politischen Gründen in Wien nicht uraufgeführt wurde. Krenek blieb jedoch noch in Österreich und hatte 1937 die Möglichkeit, auf Einladung der Salzburg Opera Guild in die USA zu reisen. Er kehrte von dieser Tournee im März 1938 zurück. Am Tag des Einmarsches deutscher Truppen in Österreich befand sich Ernst Krenek in Belgien. Noch unterwegs bereitete er die Emigration für sich und seine Frau vor. Beide erreichten im Sommer 1938 die USA. Krenek begann, am privaten Konservatorium des Cellisten Joseph Malkin Musiktheorie und Komposition zu unterrichten; an jenem Institut hatte auch der Komponist Arnold Schönberg zu Beginn seiner Zeit im Exil unterrichtet. Kurzzeitig erhielt Ernst Krenek eine Unterstützung der American Guild. Ab 1939 war Krenek Professor an verschiedenen Universitäten. Im Jahr 1945 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Ab 1947 ließ sich Krenek dauerhaft in Kalifornien nieder. Hier hatte er Kontakt mit dem Schriftsteller Thomas Mann und mit Arnold Schönberg.

Krenek komponierte im Exil Stücke für den praktischen Gebrauch im Unterricht, gleichzeitig aber schrieb er experimentelle Werke, in denen er die Zwölftontechnik anwendete und neue Kompositionsverfahren entwickelte.

Obwohl Ernst Krenek nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs regelmäßig nach Europa kam, konnte er sich nicht zu einer Rückkehr entschließen. Er starb 1991 in seinem Haus in Palm Springs in Kalifornien.

Wichtige Werke:
Jonny spielt auf, op. 45 (Oper, 1925-1926)
Karl V., op. 73 (Oper, 1931-1933)
What Price Confidence? Op. 111 (Kammeroper, 1945)
Eight Column Line op. 85 (Ballettmusik, 1939)
Konzert für Violine und Orchester, op. 29 (1924)
Sinfonien Nr. 1-5, op. 7, 12, 16, 113, 119 (1921, 1922, 1947, 1949)

Weiterführende Literatur:
Maurer Zenck, Claudia: Ernst Krenek – ein Komponist im Exil. Wien: Lafite Verlag 1980

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