Marlene Dietrich(eigentlich Maria Magdalene)

Marlene Dietrich: Koffer
Marlene Dietrich auf der „MS Bremen“ bei ihrer ersten Reise in die USA 1930
Deutsche Kinemathek – Marlene Dietrich Collection Berlin, © Ingrid Peckskamp-Lürßen

Marlene Dietrich(eigentlich Maria Magdalene)

Es ist kein leichter Entschluß, seine Nationalität zu wechseln, selbst dann nicht, wenn man die Ansichten und Methoden, die das Geburtsland plötzlich gutheißt, verachtet. Auch wenn man sich das Gegenteil einzureden versucht: all das verleugnen zu müssen, was man als Kind zu ehren lernte, gibt einem das Gefühl von Treulosigkeit. Die Liebe und Achtung für das Land, das einen aufgenommen hat, haben damit nichts zu tun.

Marlene Dietrich, Das ABC meines Lebens, Stichwort: Nationalität

Geborenam 27. Dezember 1901 in Berlin, Deutschland
Gestorbenam 6. Mai 1992 in Paris, Frankreich
ExilVereinigte Staaten von Amerika (USA), Frankreich
BerufSchauspielerin, Sängerin

Eine politische Künstlerin war Marlene Dietrich nie, auch floh sie nicht vor den Nationalsozialisten auf den amerikanischen Kontinent. Und doch entschied sie sich konsequent: gegen das von Hitler regierte Deutschland und für die Vereinigten Staaten. 

Die Schauspielerin und Sängerin, deren preußische Erziehung ein Leben lang in ihrer strengen Selbstdisziplin erkennbar blieb, wurde Anfang der 1930er-Jahre mit dem Film Der blaue Engel zu einem der wenigen deutschen Weltstars. Mit ihrem Regisseur und Entdecker Josef von Sternberg ging sie nach Hollywood, gemeinsam drehten sie sieben Filme. Mehrfach wurde von deutscher Seite versucht, sie zurückzuholen; sogar Joseph Goebbels soll sich um sie bemüht haben. Aber Marlene Dietrich verabscheute das „Dritte Reich“ und seine Ideologie, und nach Hitlers Machtübernahme lebte sie, wenn sie sich in Europa aufhielt, nur noch in Österreich oder Frankreich. 1937 stellte sie in den USA erstmals einen Antrag auf Einbürgerung und zog, weil ein fester Wohnsitz Voraussetzung war, schließlich ganz in die Vereinigten Staaten. 1939 wurde sie offiziell Amerikanerin.

Im Krieg zwischen der neuen und der alten Heimat bezog die gebürtige Berlinerin eindeutig Stellung. Sie tourte jahrelang durch die Vereinigten Staaten und Europa, um für Kriegsanleihen zu werben und die amerikanischen Truppen zu unterhalten. Dieses Engagement verzieh ihr das deutsche Publikum nicht. 1960 wurde sie bei Auftritten in Deutschland angespuckt und ausgebuht.   

Galerie