Akbar Behkalam

Akbar Behkalam, Maler
Der Maler Akbar Behkalam in Berlin, 7. August 2013
© Iglhaut + von Grote, Berlin, mit freundlicher Genehmigung von Akbar Behkalam

Akbar Behkalam

Man kann nicht einfach so sagen, wo ich geboren bin, ist meine Heimat. Meine Heimat ist auch die Türkei. Ich war oftmals in Brasilien, also interessiert mich auch Brasilien.

Akbar Behkalam am 7. August 2013 im Interview mit Gerd Weiberg

Geborenam 16. September 1944 in Täbris, Iran
ExilBundesrepublik Deutschland
BerufMaler

Akbar Behkalam erwarb an einer Kunstschule in der iranischen Stadt Täbris sein Abitur und absolvierte dort von 1961 bis 1964 ein Kunststudium. Nachdem Behkalam seinen Militärdienst in dem iranischen Teil von Kurdistan abgeleistet hatte, studierte er zwischen 1967 und 1972 am Institute of Fine Arts in Istanbul in der Türkei Freie Kunst.

Seine frühen expressiven großformatigen Arbeiten bezogen sich oft auf aktuelle politische Themen und Ereignisse in der iranischen Gesellschaft. Sie beinhalteten Anklagen gegen die staatliche Gewalt im Iran unter der Regierung des Schahs und auch später unter der repressiven Regierung von Ruhollah Chomeini.

Nach einigen Aufenthalten in mehreren europäischen Städten wie Paris, Frankfurt, Rom und Berlin kehrte der Maler 1974 in den Iran zurück, weil er dort Kunst unterrichten wollte. An der Kunsthochschule Täbis nahm er einen Lehrauftrag für Kunst wahr. Der Versuch des regimekritischen Künstlers, in seinem Heimatland erneut Fuß zu fassen scheiterte jedoch. Politisch verfolgt wurde er nicht, er verspürte aber eine geistige und künstlerische Enge. 1976 kam Behkalam daher nach Deutschland, um dort als Künstler zu arbeiten. Nach der Hochzeit mit einer deutschen Frau und der Geburt seiner Kinder blieb er dauerhaft in Deutschland.

Von Deutschland aus arbeitet der Künstler weiter an Werken, die sich mit den politischen Missständen im Iran auseinandersetzen. So entstand 1984 – ausgelöst durch die Ermordung seines Neffen – eine Serie von Bildern unter dem Namen Gerechtigkeit in Allahs Namen.

Seine Kunst behandelt aber auch sein Umfeld in Deutschland: 1981 sind mehrere Bilder entstanden, welche die Hausbesetzungen in Berlin-Kreuzberg thematisierten.

Behkalam reiste regelmäßig mit erfolgreichen Einzel- und Gruppenausstellungen nach Brasilien und in die USA. 1994 vollendete er ein großes Wandgemälde gegenüber dem Innenministerium in Berlin.

Auswahl wichtiger Werke:
Persepolis (Bilderzyklus, 1977-1979)
Berlin Kreuzberg (Bilderreihe, 1981)
Gerechtigkeit in Allahs Namen (Bilderzyklus, 1984)
Bilder von Demonstrationen und Menschenmassen (Bilderreihe, 1982-1985) 

Weiterführende Literatur:
Kunstamt Kreuzberg (Hg.): Akbar Behkalam. Berlin: Fröhlich & Kaufmann 1981
Hetmann, Frederik: Zwei unter uns. Akbar Behkalam & Hanefi Yeter. Berlin: Ararat-Verlag 1984
Behkalam, Akbar: Bewegung und Veränderung. Bilder und Zeichnungen 1976 – 1987. Katalog zur Ausstellung in der Berliner Kunsthalle 1987
Behkalam, Akbar: Grenzen überschreiten. Berlin: E.A. Seemann-Verlag 2004

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