Albert Bassermann

Fotografie: Albert Bassermann
Der Schauspieler Albert Bassermann, Ende der 1940er-Jahre
Deutsche Kinemathek, © SEEGERPRESS

Albert Bassermann

Wo sein Mund ertönt, wo sein Gesicht erscheint, da lebt die alte deutsche Schauspielkunst wieder auf und erfüllt nicht nur uns, seine Kameraden, mit tiefem Glück, sondern neue Millionen, die ihn zum ersten Mal erleben, mit Bewunderung und Verehrung. Und das gibt uns allen: Mut und ungeheure Hoffnung.

Ernst Deutsch, Albert Bassermann 75 Jahre, Aufbau, 4. September 1942

Geborenam 7. September 1867 in Mannheim, Deutschland
Gestorbenam 15. Mai 1952 auf dem Flug von New York nach Zürich
ExilSchweiz, Vereinigte Staaten von Amerika (USA)
BerufSchauspieler

Albert Bassermann begann seine Karriere im Alter von 20 Jahren in seiner Heimatstadt Mannheim. Mehrere Jahre gehörte er dem Ensemble des renommierten Meininger Hoftheaters an. 1895 ging er nach Berlin, wo er zunächst unter Otto Brahm, ab 1909 unter Max Reinhardt am Deutschen Theater spielte. Ein Jahr später war er erstmals im Film zu sehen (Der Andere, 1912) und verhalf dieser neuen Kunstgattung damit auch in seinen eigenen, eher konservativen Theaterkreisen zu künstlerischem Ansehen. Er spielte bis 1933 in zahlreichen deutschen Stumm- und Tonfilmen mit, blieb aber auch dem Theater treu.

Wenige Monate nach dem Machantritt der Nationalsozialisten trat er auf Drängen Goebbels in dem Erweckungsdrama Schlageter im Berliner Schauspielhaus auf. Bei der Premiere mit Hitler, Göring und Goebbels hob Bassermann beim Schlussapplaus als einziger nicht den Arm zum Hitlergruß.

Die Familie Bassermann verlegte ihren Wohnsitz in die Schweiz. Als 1934 gegen seine Frau, die Schauspielerin Else Bassermann, wegen ihrer jüdischen Wurzeln ein Auftrittsverbot in Deutschland ausgesprochen wurde, weigerte sich auch Albert Bassermann, dort zu spielen. Er trat in den folgenden Jahren in verschiedenen Produktionen des Züricher Schauspielhauses und in einem österreichischen (Letzte Liebe, 1934) und einem französischen Film (Les Héros de la Marne, 1938) auf. 1939 emigrierte der 72-Jährige mit Frau und Tochter und einem Affidavit von Ernst Lubitsch weiter in die USA. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten wurde er auch hier für Film und Theater engagiert.

Auswahl wichtiger Werke:
Der Andere, 1913
Masken, 1920
Der Mann mit der eisernen Maske, 1922
1914, die letzten Tage vor dem Weltbrand, 1930
Foreign Correspondent (dt. Der Auslandskorrespondent), 1944

Weiterführende Literatur:
Klapdor, Heike (Hg.): Ich bin ein unheilbarer Europäer. Briefe aus dem Exil. Berlin: Aufbau 2007, S. 167 – 200
Weniger, Kay: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben…“. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. Hamburg: Acabus 2011, S. 86 – 88

Galerie