Schweizerisches Literaturarchiv (SLA)

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Schweizerisches Literaturarchiv (SLA)

Hallwylstrasse 15

3003 Bern

Schweizerisches Literaturarchiv (SLA)

Foto: Schweizerisches LiteraturarchivSchweizerisches LiteraturarchivSchweizerisches Literaturarchiv Die Gründung des Schweizerischen Literaturarchivs verdankt sich Friedrich Dürrenmatt: Er hat seine Schenkung an die Gründung eines nationalen Literaturarchivs geknüpft. Friedrich Dürrenmatt gelangte 1987 gemeinsam mit den Professoren Peter Nobel und Peter von Matt mit einem Schenkungsangebot an den Bund: Seine Nachlassregelung, es soll «ein schweizerisches Literaturarchiv für literarische Nachlässe von nationaler Bedeutung» gegründet werden, das «als Annexanstalt der Schweizerischen Landesbibliothek» geführt werden kann und seine Bestände angemessen für die Forschung bereitstellt. Nach informellen Vorgesprächen mit Alfred Defago, dem damaligen Direktor des Bundesamts für Kultur, legte Flavio Cotti, Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern, den Antrag dem Bundesrat vor und erhielt dessen Zustimmung, so dass der Erbvertrag am 27. Juni 1989 unterzeichnet werden konnte. Nach einer Vorbereitungsphase von einem guten Jahr, wird das Literaturarchiv kurz nach Dürrenmatts Tod im Dezember 1990 am 11. Januar 1991 gegründet. Es nimmt die Handschriftenabteilung der damaligen Landesbibliothek - heute Nationalbibliothek - in sich auf.

In erster Linie sammelt das SLA literarische Archive und Nachlässe von Autorinnen und Autoren aus der Schweiz. Thematisch ergeben sich durch die bisherige Sammeltätigkeit herausragende Schwerpunkte: Das sind die beiden Epochen der Zwischenkriegszeit und der Literatur nach 1968 bis in die unmittelbare Gegenwart. Das SLA erwirbt aber auch Nachlässe von Gelehrten und LiteraturkritikerInnen. In der Erwerbspolitik nachgeordnet sind die Archive von kulturellen Institutionen im weiteren Sinne, also von Verlagen, Vereinigungen von Autoren und Autorinnen, Gesellschaften und Zeitschriften. Einen neuen Schwerpunkt der Sammlung soll die Literatur von Exilanten in der Schweiz und Migranten bilden.

Notizen und Entwürfe, Manuskripte, Typoskripte, Briefe, Tagebücher, Rezensionen, Ton- und Bilddokumente, Bücher und verschiedenste persönliche Gegenstände der Schriftstellerinnen und Schriftsteller sind Bestandteile eines Archivs oder eines Nachlasses. Mit mehr als 250 (Teil-) Nachlässen, über 60 Autorenbibliotheken und den Archiven lebender Autoren und Autorinnen verfügt das SLA über die bedeutendste Sammlung der Schweizer Literaturen des 20. und 21. Jahrhunderts. Beispielhaft für die deutschsprachige Literatur stehen die Namen Hugo Ball, Peter Bichsel, Hermann Burger, Erika Burkart, Friedrich Glauser, Emmy Hennings, Hugo Loetscher, Gerhard Meier, Adolf Muschg, Erica Pedretti, Annemarie Schwarzenbach und Robert Walser sowie der Nobelpreisträger Carl Spitteler, der den ersten Nachlass an die damalige Landesbibliothek (heute Nationalbibliothek) übergeben hat. Da Autorinnen und Autoren verschiedenster Herkunft in und von der Schweiz schreiben, werden im SLA auch der Nachlass der US-Amerikanerin Patricia Highsmith sowie (Teil-) Nachlässe von Hermann Hesse, Rainer Maria Rilke, Ulrich Becher, Rolf Hochhuth oder Golo Mann aufbewahrt.