Gebäudes des Deutschen Filminstituts / Deutsches Filmmuseum am Schaumainkai in Frankfurt am Main© Deutsches Filminstitut e.V.Das Deutsche Filminstitut – DIF e.V. ist ein 1949 gegründeter, gemeinnütziger Verein mit Sitz in Frankfurt am Main. Das DIF widmet sich dem Medium Film, dessen Geschichte und Gegenwart, Ästhetik und Wirkung auf vielfältige Weise in Ausstellungen des Deutschen Filmmuseums und im hauseigenen Kino. Die Sammlungen, Archive, wissenschaftlichen Projekte und die Bibliothek bieten Besucherinnen und Besuchern einen außergewöhnlichen Ort für die intensive Auseinandersetzung mit dem bewegten Bild.

In der Dauerausstellung stellt das Filmmuseum die Ursprünge des Films, seine Tendenzen und Zukunft dar; diese setzt noch vor der „Erfindung“ des Kinos 1895 an und zeichnet dessen Entwicklung nach. Außerdem lässt sie die Besucher nachvollziehen, wie filmisches Sehen und Erzählen funktioniert – mit welchen Mitteln die Filmbilder ihre vom Regisseur intendierte Wirkung erzielen. Mehrere Sonderausstellungen im Jahr widmen sich dem Werk herausragender Filmschaffender oder präsentieren faszinierende Phänomene. Das hauseigene Kino stellt neben filmischen Klassikern das gesamte Spektrum künstlerisch bedeutender Filmproduktion vor.

In enger Verbindung mit den Ausstellungen im Deutschen Filmmuseum stehen die Archive und Sammlungen des Hauses. Fotos, Plakate, Filmkritiken der Tagespresse, Bücher und Zeitschriften werden systematisch gesammelt und archiviert. Das DIF verfügt heute über eine der weltweit umfangreichsten Sammlungen filmbegleitender Materialien. Hinzu kommen Spezialgebiete wie ein großer Bestand filmtechnischer Geräte, die Grafiksammlung mit originalen Zeichnungen und Entwürfen bedeutender Filmarchitekten, Szenografen und Kostümbildner sowie ein Filmarchiv mit 20.000 Kopien in Wiesbaden.

Mit Blick auf das Filmexil sind als wichtige Bestände seiner Archive vor allem die Sammlungen Oskar Fischinger, Irmgard von Cube, Heinrich Oberländer und Hans Richter zu nennen, das CCC-Archiv des stark um die Remigration vieler Exilanten bemühten Produzenten Artur Brauner, Filme und Dokumente aus dem Nachlass von Lotte Reiniger, Teile des Nachlasses von Robert Wiene, der filmbezogene Nachlass von Victor Vicas sowie Fotografien und Briefe von Exilanten aus verschiedenen Sammlungen; außerdem die Bibliothek von Lotte Eisner.

Gemeinsam mit dem Fritz Bauer Institut hat das DIF die Online-Datenbank Cinématographie des Holocaust erarbeitet. Weitere wichtige Projekte sind filmportal.de, die zentrale Internet-Plattform zum deutschen Film, das Online-Portal europeanfilmgateway.eu, das seit 2011 unter Federführung des DIF kostenlosen und einfachen Zugriff auf hunderttausende filmhistorische Dokumente in 16 europäischen Filmarchiven und Kinematheken bietet sowie EFG1914, ein ebenfalls vom DIF koordiniertes Filmdigitalisierungsprojekt zum Ersten Weltkrieg.

Ausstellungen (Auswahl)

Von Babelsberg nach Hollywood. Filmemigranten aus Nazi-Deutschland, 1987 
Artur Brauner und die CCC – Filmgeschäft und Studiogeschichte 1946-1990, 1990
Mikael Levin: Suche – Auf den Spuren einer Reise nach Europa.Ausstellung des Fritz Bauer Instituts in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filmmuseum, 1997
Verehrt Verfolgt Vergessen – Schauspieler als Naziopfer. Kooperation des Deutschen Filmmuseums mit der Herbert Ihering Gesellschaft, Schöppenstedt und dem Fritz Bauer Institut Frankfurt, 1998
Victor Vicas – Kosmopolit und Filmemacher, 2005/2006

Publikationen (Auswahl)

Loewy, Ronny: Das jiddische Kino. Kommunales Kino Frankfurt am Main 1980
Hoffmann, Hilmar / Schobert, Walter (Hg.), Ronny Loewy (Red.): Von Babelsberg nach Hollywood: Filmemigranten aus Nazideutschland. Exponatenverzeichnis. Ausstellung Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main 1987
Dillmann-Kühn, Claudia: Artur Brauner und die CCC: Filmgeschäft, Produktionsalltag, Studiogeschichte 1946-1990. Ausstellungskatalog, Frankfurt am Main 1990 
Loewy, Ronny: Die Vergangenheit in der Gegenwart. Konfrontationen mit den Folgen des Holocaust im Deutschen Nachkriegsfilm (Jahrestagung der Cinematographie des Holocaust). Edition text+kritik, München 2001