Thomas Mann: Der Zauberberg

Thomas Mann: Zauberberg
Thomas Mann: Zauberberg (1930), kommentiert von David und Mark
Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek, mit freundlicher Genehmigung von Frido Mann, © S. Fischer Verlage, Frankfurt am Main

Thomas Mann: Der Zauberberg

Junges Museum

Vor mir liegt der Roman Der Zauberberg von Thomas Mann. Das Buch sieht sehr zerlesen aus, der Einband  fällt fast auseinander, die Seiten sind gelb und sehr zerfranst. In dem Buch sehe ich Stempel des „Britischen Konsulats“, des „Rushen Internmet Camp“ und des „Y.M.C.A“. Sie zeigen, dass das Buch einmal in der Bücherei des Camp 411 auf der Isle of Man und im „Rushen Camp“ gestanden hat.

Und wenn ich dann überlege, durch wie viele und welche Hände dieses Buch gegangen ist, dann denke ich an elende Menschen, die keine Freude mehr in ihrem Leben hatten. Dann fühle ich mich sehr traurig, schwach und kalt ums Herz.

Ich weiß, dass es eigentlich in dem Roman darum geht, dass ein Herr Castorp drei Wochen in einem Sanatorium ist und mit Philosophie, Politik und Liebe konfrontiert wird.

Er kennt all dies nicht, weil er den Krieg liebte, er sich nur für ihn interessierte. Doch später lernt er eine 28-jährige Frau namens Madame Chauchat kennen. Sein Freund Settembrini sagt ihm, dass sie in den Krieg ziehen und für ihr Vaterland kämpfen sollten. Deshalb solle Castorp nichts überstürzen mit der Beziehung. Der Erste Weltkrieg bricht aus, aber im Sanatorium von Davos merkt man das überhaupt nicht. Dort ist es lieblich, ruhig und entspannt.

Als ich den Titel des Romans zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich eher an Zauberer, Hexen, Magie, den Kampf des Guten gegen das Böse. Und ich glaubte, der Zauberberg sei die Erlösung, dort sei es ganz ruhig, lieblich, alle seien nett zueinander. Als ich dann erfuhr, was wirklich in dem Buch passiert, fand ich das doch passend, denn das Sanatorium ist der „Zauberberg“, weil es dort ganz ruhig und lieblich ist, weil man nichts vom Ersten Weltkrieg bemerkt und es nur „außen“ sehr schlimm ist.

Ich finde das Thema dieses Buches sehr interessant und werde das literarische Werk von Thomas Mann später auch noch lesen, da dieses Projekt so eine Anregung gegeben und das Buch mich sehr interessiert hat.

David



Vor mir liegt die Originalausgabe des Werkes Zauberberg von Thomas Mann. Der Dichter Thomas Mann musste vor den Nazis fliehen. Das Buch ist in einem schlechten Zustand. Der lederne Einband wirkt unscheinbar. Der Zustand zeigt, dass das Buch schon durch viele Hände gegangen ist.

Auf der ersten Seite befinden sich viele Nummern, Stempel und Symbole, die darauf hinweisen, wo dieses Buch schon gewesen ist: Zum Beispiel stand es in England im Internierungslager. Wenn ich dieses Buch in den Händen halte, muss ich sofort an all die Leute denken, die es gelesen haben und denen es so schlecht ging. Dabei fühle ich mich sehr traurig und verloren. Während des Krieges wurden deutsche Zivilisten in England interniert. Die Gefangenen des Internierungslagers, deren Situation bitter und trostlos war, haben das Werk gelesen.

Es handelt von dem Hamburger Kaufmann Castorp, der ein Sanatorium besucht und dort Clawdia und Settembrini kennenlernt. Castorp verliebt sich in Clawdia, eine schöne Frau. Und Settembrini ist ein Intellektueller, mit dem sich Castorp anfreundet. Gegenstand des Werkes sind die Philosophie, die politische Situation zur Zeit des Ersten Weltkrieges und die Liebe. Für die Internierten war dieser Roman Der Zauberberg eine Fluchtmöglichkeit aus ihrem grauen Alltag in eine schönere und erfüllte Welt. Denn Castorp lebte in einer solchen Traumwelt, wurde im Sanatorium verwöhnt und genoss ein schönes Leben. Doch er konnte dort nicht ewig bleiben. Für die Gefangenen bedeutete der Roman Hoffnung.

Für mich ist das Werk sehr interessant, aber auch dramatisch, da die Hauptfigur viele gute Freundschaften schließt und eine Zeit lang glücklich ist. Doch das alles zerbricht und Castorp merkt, er muss wieder ins richtige Leben zurück.

Mark

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